Im Strafvollzugsmuseum in Ludwigsburg finden sich Hinweise auf eine Guillotine, eingesetzt im Lichthof des Stuttgarter Justizgebäudes. Stuttgart war eine der zentralen Hinrichtungsstätten des damaligen Deutschen Reiches.
Allein am 17. Aug. 1943, Viktors Hinrichtungstag, waren es 20 Menschen, die das gleiche Schicksal teilen mussten – Tötungen im fünf-Minuten Takt. Der 17. Aug. 1943 war nur einer von zahlreichen Hinrichtungstagen, die im Stuttgarter Justizgebäude abgehalten wurden. In den Monaten erreichte die justizielle Tötungsmaschine in der schwäbischen Landeshauptstadt ihre Höchstleistung.
Nachdem das Justizgebäude im September 1944 durch Brandbomben zerstört worden war, übernahm Bruchsal die Rolle als zentrale Hinrichtungsstätte.
Der Leiter des Strafvollzugsmuseums, Dr. Viehöfer, hat die Geschichte des Stuttgarter Mordinstruments recherchiert: Die Stuttgarter Guillotine wurde nach der Zerstörung des Justizgebäudes nach Ludwigsburg transportiert und in einem Schuppen des dortigen Zuchthauses verstaut. Zu Einsatz kam sie zum Glück nicht mehr. Augenzeugen zufolge soll sie kurz vor Kriegsende im Neckar versenkt worden sein.
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