Gespräch mit Journalistin und Buchautorin Sabine Bode

Sabine Bode befasst sich mit den Folgen, die Erfahrungen von Nationalsozialismus und Krieg noch für die nachfolgenden Generationen haben. Heute um die 40- bis 50-Jährige berichten von einem Gefühl der inneren Leere, Abkapselung und Heimatlosigkeit, von Beziehungsproblemen und der Unmöglichkeit, sich von ihren Eltern abzunabeln.
Die Journalistin und Autorin sagt: “Die meisten Familien wissen nicht, dass das Päckchen, das sie mit sich herumtragen, aus dieser Zeit stammt.”
Es gebe jede Menge Schuld, Scham und Sprachlosigkeit, aber keiner könne sie zuordnen. So hat sie es auch in ihrer eigenen Familie erlebt: Ihr Vater leitete einen Rüstungsbetrieb in Oberschlesien, unweit eines Außenlagers des Konzentrationslagers Auschwitz – geredet wurde darüber nicht. Sie musste diesem verdrängten Teil der Familiengeschichte nachgehen. Ihre Überzeugung ist: “Wer seine eigene Identität nicht geklärt hat, ist nicht frei.”
Die Enkel-Generation “ist die erste Generation, die die Chance hat, das Trauma zu beenden”, sagt Bode. Doch ohne eine Auseinandersetzung mit der eigenen Familie sei dies nicht möglich.

http://www.sabine-bode-koeln.de

http://www.zeit.de/2011/48/L-P-Bode

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